Islandpferdehof Familie Weiß

Die Vierte im Bunde

Bereits am 19.Mai, hat unsere Svala eine extrem große und sehr schöne Rappscheckstute geboren.

Svala hatte am Mittag ganz winzige Harztropfen und zeigte sich über den Nachmittag etwas unruhig, daher waren wir  uns ziemlich sicher, dass sie nun, gut eine Woche nach Termin, abfohlen würde.

Natürlich gingen wir davon aus, Svala würde bis Einbruch der Dunkelheit warten, doch als ich gegen 19:00 Uhr an die Weide kam, war sie bereits dabei sich einen geeigneten Abfohlplatz zu suchen. Also suchte ich mir, um sie nicht zu stören einen Platz am Rande der Weide, von dem aus ich sie gut beobachten konnte und rief schnell Anke an, damit auch sie die Geburt miterleben konnte.

Als Svala dann lag und die ersten Presswehen einsetzten, war nicht wie normal eine weißlich/durchsichtige Fruchthülle zu sehen, sondern es kam nur eine „rote Blase“ zum Vorschein. Das war im ersten Moment natürlich ein ziemlicher Schock, daher griff ich sofort zum Handy und rief einen Tierarzt an. Anke nähererte sich währenddessen vorsichtig Svala und versuchte auszumachen was genau los war. Als Anke dann innerhalb der roten Hülle die normalen Konturen der Hufe und der Nase ausmachen konnte, wurde uns klar, dass das Fohlen noch vollständig in seiner Nachgeburt „verpackt“ auf die Welt kam. Da so nicht sicher war, ob die Versorsorgung des Fohlens weiterhin gewährleistet ist, musste es ab sofort schnell gehen. Daher half Anke (natürlich nach Anweisung des Tierarztes am Telefon) mit und holte recht schnell Vorderbeine und Nase auf die Welt. Nachdem dann der Kopf draußen und von Placenta und Eihaut befreit war, konnten wir endlich erkennen, dass das Fohlen offensichtlich wohlauf war und selbstständig atmete. Daher ließen wir Svala ab da wieder in Ruhe .

Das restliche Fohlen war schnell entbunden, die Nachgeburt war dann ohnehin schon fast komplett da und löste sich knapp 10 Minuten nach der Geburt dann von selbst. Svalas große Tochter war gleich fit und stand schnell auf ihren wirklich extrem langen Beinen. Schon während der Geburt kam uns das Fohlen extrem groß vor, doch als es dann neben seiner Mutter stand sahen wir erstmals WIE groß. Alles weitere konnte Svala dann natürlich perfekt alleine „erledigen“, schließlich ist sie mit insgesamt 5 Fohlen schon eine echte Profimama.

Auch die neue Besitzerin von Svalas Tochter war gleich noch zu Besuch und wirklich begeistert von ihrem großen, kleinen neuen Pferd.

Da die Kleine genau am ersten Tag einer Schönwetterfront geboren war, wurde sie auf den Namen Hlýja – sprich Liija – getauft, was Wärme, warmes Wetter bedeutet.

Hlýja ist eine sehr lauffreudige, vermutlich viergängige, schön gebaute und vor allem selbstbewusste Prinzessin und macht ihrer Mama Svala, die unsere Herdenchefin ist, alle Ehre.