Klassische Handarbeit Teil II
Klassische Handarbeit mit Ulrike Albrecht Teil II
20. und 21.10.2012
Zum zweiten Mal in diesem Jahr gab Ulrike Albrecht bei uns am Hof einen Kurs zur gymnastizierenden Arbeit an der Hand mit klassischer Zügleführung. Es war wieder sehr lehrreich und interessant für alle Beteiligten, Menschen wie Pferde. Nach einem ausführlichen Einführungsgespräch, bei welchem sich alle gegenseitig bekannt machten, die Kursleiterin die Arbeitsweise und die Möglichkeiten der Arbeit an der Hand kurz erläuterte und auch viele hilfreiche Tips zur Pferdeerziehung und -ausbildung im Allgemeinen gab, ging es zunächst in zwei größeren Gruppen auf den Reitplatz. Bei allen, welche zum ersten Mal dabei waren, ging es erstmal um die Grundlagen – sowohl die Handhabung von Zügeln und Gerte als auch die Einflussnahme aufs Pferd durch die eigene Schrittlänge, Frequenz, Körperspannung, Stimme oder auch die Positionierung des eigenen Körpers zu dem des Pferdes, mussten erst erprobt werden und manch einer merkte, dass es ganz schön viel Koordination erfordert, dabei das Pferd auch noch auf zwei Hufspuren auf korrekte Bahnfiguren zu schicken, geschlossen hinzustellen oder auch schon mal Übertreten, Schulterherein oder eine Vorhandwendung abzufragen. Bei den Teilnehmern, welche bereits beim Februarkurs dabei waren und seitdem auch gelegentlich mit ihren Pferden an der Hand gearbeitet hatten, merkte man die Fortschritte, die seither gemacht wurden ganz deutlich und die Grundübungen gingen schon viel leichter von der Hand und waren auch bei den betreffenden Pferden schon leicht und geläufig abrufbar.
Vor dem Mittagessen dampften die leckere Kürbissuppe, die Gratinpfanne und der Gemüsetopf aus Noras Küche und danach dann eher die Köpfe – in der ans Essen anschliessenden Theorie wurde erläutert wie Schenkelweichen / Übertreten und die verschiedenen Seitengänge zu unterscheiden sind. Ulrikes Skript und Erklärungen halfen den Teilnehmern Antworten zu Fragen zu finden, wie zum Beispiel: Wann ist das Pferd nur gestellt, wann gebogen? Wo ist bitteschön innen und aussen? Was macht man wann in der Ausbildung? Welche Übungen haben welche gymnastizierenden Effekte? Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Renvers, Travers, einer Traversale… wie fragt man das an der Hand ab? Wann braucht mein Pferd eine Pause und wie lang? Warum ist es so wichtig viel zu loben? Wie kann man zugleich konsequent sein und flexibel auf den Partner Pferd eingehen?
Da bekanntlich auch beim Denken Energie verbraucht wird musste gleich im Anschluss viel Kuchen zur Stärkung her.
Am Nachmittag wurde dann in Zweiergruppen gearbeitet – so konnte sich Ulrike intensiv mit jedem einzelnen Pferd-Mensch-Paar befassen und sehr gut individuell auf alle eingehen. Die noch nicht so Erfahrenen vertieften die Basisübungen vom Vormittag und die Fortgeschritteneren machten sich schon mal an Wechsel zwischen Schulterherein und Übertreten oder Schulterherein auf verschiedenen Bahnfiguren… Alle waren hochkonzentriert aber auch mit Spass bei der Sache, auch den Pferden merkte man an, dass ihnen allen – vom dreieinhalbjährigen Youngster bis zum 32jährigen Rentner – diese Arbeit so richtig gut tat. Wer noch Zeit hatte, traf sich anschliessend noch im Stüberl zum Kaffee oder Tee und Gesprächen und Nora konnte auch schon einige Fotos zeigen. Erfreulicherweise hatte sich am Samstag Nachmittag auch die Sonne gezeigt, während uns das restliche Wochenende leider zäher Nebel einhüllte – gute Dokumentationsfotos konnte Noras Kamera zwar auch da machen, aber mit Sonne ist eben einfach alles gleich viel farbenfroher.
Am Sonntag ging es dann gleich am Morgen nach einer kurzen Besprechung und Gruppeneinteilung wieder an die Arbeit in Zweiergruppen. Nun war auch schon mal dran, wie man ein Pferd aus dem Schulterherein ins Renvers schickt und Schenkelweichen oder Übertreten im Trab bzw. Tölt, sowie sinnvolle Übungsreihen… Nachdem dann mittags wieder die Pferde gefüttert oder auf die Weide gelassen worden waren, gönnte man sich kulinarische Genüsse. Danach gab es in der Besprechung viel Feedback und für alle Teilnehmer noch nützliche Tipps zur weiteren Arbeit mit ihren Pferden.
Am Nachmittag wurde alles noch mal in lockeren Übungsfolgen wiederholt und vertieft. Bevor man sich verabschiedete, wünschten sich einige Teilnehmer gleich den dritten Kurs dieser Art im nächsten Jahr… so heißt es für uns wohl wieder Termine erstellen.
Impressionen: